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Der Buhurt ist die Schlacht der Zweikämpfe. Eine Stunde nach der Helmschau beginnt der Buhurt. Im Buhurt treten alle Ritter auf das Turnierfeld und werden von den Turnierrichtern im Losverfahren auf zwei Heereshaufen verteilt. Nachdem der Buhurt eröffnet wurde, suchen sich die Ritter im gegnerischen Heer ihren Kontrahenten und fordern diesen zum ritterlichen Zweikampf heraus. Der Ritter, der als Verlierer aus dem Zweikampf hervorgeht, muss das Schlachtfeld verlassen. Der Buhurt ist beendet, wenn auf der Seite eines Heerhaufens keine Ritter mehr am Buhurt teilnehmen. Im Gegensatz zum Gestampfe geht es beim Buhurt um ehrenvolle Zweikämpfe in der Schlacht. Das Ziel ist nicht, Gefangene zu machen und Lösegeld zu nehmen, sondern auf ehrenvolle Weise den Sieg für den eigenen Heerhaufen in der Schlacht zu erringen.
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Als Krone der Waffenspiele gilt das Gestampfe, ein Massenkampf, an dem zahlreiche Ritter teilnehmen. Diese Form des Turniers ist dem Krieg am nächsten. Die Förderer der Turniergesellschaft bestimmen am Mittwochabend zwei Parteiführer, einen "Herausforderer" und einen "Verteidiger". Diese werden bei der Helmschau allen anwesenden Gästen von den Förderen vorgestellt und haben dann einen Tag Zeit eine Ritterschar unter ihrem Banner zu versammeln. Es wird nicht darauf geachtet das die Seiten ausgewogen sind. Der Parteiführer der mehr Ritter unter seinem Banner versammeln konnte hat den Vorteil auf seiner Seite. Am Freitagmorgen schreiten die Turnierrufer durch die Zeltstadt und trommeln die Kämpfer zusammen. Dann sammelt man sich unter dem Banner des „Herausforderers“ oder des „Verteidigers“ und marschiert geschlossen auf das Schlachtfeld. Die Herolde stellen dem Publikum rund um das Turnierfeld die einzelnen Teilnehmer vor. Man lobt und preist ihre Namen und würdigt die von ihnen geführten Wappen und das Banner unter dem sie sich vereinen.
Die zum Gestampfe versammelten Ritter stellen sich unter ihrem jeweiligen Banner auf beiden Seiten des abgesteckten Turnierfeldes einander gegenüber auf. Die Herolde verkünden die Regeln des Gestampfes und gebieten den Zuschauern bei Androhung schwerster Strafen, sich nicht in die Kämpfe einzumischen. Danach eröffnet der „Herausforderer“ den Kampf. Im Gestampfe wird bis zur Aufgabe gefochten. Das Ziel ist es, so viele Ritter wie möglich zu besiegen und diese durch den eigenen Knappen als Geiseln vom Schlachtfeld führen zu lassen. Die Regel erlaubt, dass auch mehrere Ritter einen Einzelnen angreifen dürfen. Um allzu hartes Schlagen zu verhindern, befindenden sich die "Protector honoris" auf dem Schlachtfeld die mit langen Stäben ausgestattet sind, an welchen weiße Tücher hängen. Mit diesem Tuch bedecken die protector honoris einen Ritter, der zu hart bedrängt wird. Geschieht dies, so müssen sich die Angreifer neuen Gegnern zuwenden. Die Ritter dürfen sich nachdem sie besiegt wurden, nicht von der Stelle bewegen, sondern müssen darauf warten, bis sie vom Feld geführt werden. Die Knappen haben im Gestampfe die Aufgabe die besiegten Gegner ihres Herren vom Schlachtfeld zu bringen, bzw. ihren Herren gegen die feindlichen Knappen zu verteidigen und in Sicherheit zu bringen, bevor der gegnerische Knappe den Herren vom Schlachtfeld führen kann. Die Knappen müssen am Rand des Schlachtfeldes warten, bis der eigene Herr besiegt wurde oder einen anderen Ritter besiegt hat, bevor sie das Schlachtfeld betreten. Der Knappe muss gut gerüstet sein und darf nur eine stumpfe Waffe oder aber einen Schild bei sich führen, auf keinen Fall beides. Ritter, die ohne Knappen angereist sind können sich statt dem Knappen auch von einem Waffenknecht helfen lassen.
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