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Die Basis die wir als Kriterium vorschreiben ist die Helmzier in Form eines Bandes in den Farben des Ritters, wie diese auch auf dem Schild zu sehen sind. Helmdecke und abnehmbare Zimier sind optional.

Ein weiterer wichtiger Grund für die Vorschrift was eine Helmzier angeht ist die vor Beginn des Turniers abzuhaltende Helmschau. Für diese ist es notwendig das jeder Helm eindeutig einem Ritter anhand der Farben die dieser trägt zuzuordnen ist.

Der Helm, der wichtigste Teil der ritterlichen Ausrüstung, denn an ihm konnte man den Ritter erkennen auch wenn der Wappenschild nicht getragen wurde. Aufgekommen ist der Wunsch nach Unterscheidung schon sehr früh, bereits im 12. Jahrhundert entstand das Bedürfnis den in seiner Kampfkleidung verborgenen Rtter auch weithin erkennbar zu machen. Ideal für diese Unterscheidung eignet sich das Wappenschild, der Helm und die Helmzier mit der Helmdecke und der eigentlichen Helmzier, dem Zimier.
In der Anfangszeit der Wappenentwicklung waren die Wappen Zugehörigkeitszeichen für bestimmte Gruppen und Wolfram von Eschenbach schreibt in seinem Parcival " Sie sehen bald, daß alle Schilde/ verziert mit gleichem Wappenbilde". Erst später und mit Zunahme des erblichen Lehenswesens entstand der Bedarf nach eigenen Wappenbildern und vererbbaren Familienzeichen.


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Wie sah eine solche Helmzier den nun aus?

Im Mittelalterlichen Kontext war diese Frage einfach zu beantworten, da zu jeder Zeit auch die entsprechenden Helme gehören und es daher einfach ist dem üblichen großen Topfhelm einen Aufsatz zu verpassen der eine Helmzier darstellt wie sie üblich war. Im Larp und speziell auf den Turniertagen ist dies schwieriger, denn wir haben keine exakte zeitliche Einteilung (auf beispielsweise eine Turney die in Heidelberg 1481 stattfindet) sondern lassen Ritter unterschiedlichster Zeitabschnitte nebeneinander antreten. Daher wird der Hochmittelalterliche Ritter mit Topfhelm und Ailettes, Kettenhemd und Wappenrock auf den Hochgotischen Ritter mit maximilianischer Vollrüstung und Visierhelm (Schaller, Armet oder ähnliche) treffen können. Was an einem Topfhelm sehr stimmig und schön aussieht, kann an einem Schaller eher albern wirken und umgekehrt.
Fangen wir also mit einigen Beispielen und Tipps in aufsteigender Vielseitigkeit an, um zu zeigen was möglich war und ist.



Das Grundgerüst

Die typische Helmzier saß auf dem Topfhelm, es ist aber kein Problem wenn ihr andere Helmformen verwendet, Hauptsache es sieht stimmig aus.




Das Helmband

Ein einfaches oder mehrfaches, bei mehrfarbigen Bändern auch gerne verdrehtes Band wird um den Helm gewunden und zeigt die Farben des Ritters. Federn können in das Helmband gesteckt werden wenn dies erwünscht ist.Auf jeden Fall wirkt der Helm "festlicher" und weniger "militärisch" wenn er derart geschmückt ist, und eine Turney ist zu aller erst ein Fest.




Die Helmdecke

Ein ein- oder mehrfarbiger Stoff bildet einen Überzug über den oberen Helmteil und kann nach unten auslaufend in Form von Zaddeln bis auf die Schultern fallen. Die Abbildungen der ritterlichen Wappen zeigen diese oft reiche Helmdecke in stilisierter Form.
Die Helmdecke ist ein wunderbares Mittel um sein Wappen und seine Farben umzusetzen und zu präsentieren.





Zimier

Auf den Topfhelm oder den Armet, auf den Schaller und den Vollhelm, wohl jedoch nie auf den Eisenhut wird zuerst eine Lederkappe gebunden die das eigentliche Zimier trägt. Richtig geformte Helme haben speziell dafür kleine Löcher durch die dann die entsprechenden Nestelbänder gezogen werden können. Eine große Zimier kann schwer werden und sollte auf dem Helm fest halten. Diese Helmzier kann recht einfach sein, und außer der Helmdecke nichts weiter aufweisen als ein paar Federn, sie kann aus einfachen Formen bestehen wie Goldenen Kugeln, oder auch sehr kompliziert sein und alles tragen was man sich so einfallen läßt. Wenn man die Beispiele aus alten Turnierbüchern und Handschriften so betrachtet fällt einem schnell auf das auch Figuren aus einem Handpuppenspiel (beispielsweise der König und der Mohr aus dem Kasperltheater), Steiff Tiere und ähnliches richtig auf einem Helm passen wenn sie mit dem Wappenbild des Ritters korrespondieren. Es sind Helmzieren bekannt die heute eher albern wirken, beispielsweise ein Schuh mit ein paar federn darin, oder einzelne Arme, abgeschlagene Mohrenköpfe, Hörner aller Art und Form, Schwanenkörper mit Flügeln die aus Pfauenfedern gebildet werden etc. - der Phantasie ist keine Grenze gesetzt und jeder kann hier hemmungslos loslegen zu basteln. Jede Helmzier sollte allerdings in Bezug zu dem jeweiligen Wappen stehen.

Derartige Helmzieren sind eine besonders schöne Sache, die zwar sehr viel Arbeit macht, aber doch sehr zum festlichen Gepränge einer Turney beitragen, wir würden uns schon sehr freuen, wenn unsere Ritter ein möglichst Buntes und vielfältiges Bild auf der Turney darbieten und den Damen in ihrer Kleiderpracht nicht nachstehen.

Der ideale Ritter hätte also ein Wappenschild, eventuell Ailettes (Schulterabzeichen), ein oder mehrere kleine Wappenschildchen für die Anzeigetafel etc., einen Topfhelm mit Helmdecke, Helmband und Zimier mit seinem Wappentier als plastische Figur. Wär doch schön, oder? Und es ist noch viel Zeit sowas zu basteln.


Links zum Thema: Zimier

Dokumentation über den Bau einer Zimier, angelehnt an den Pranker Helm http://www.jansfotos.de/gallery2/main.php?g2_itemId=3858

Ein Interesanter Link zum Thema Heraldik & Zimieren:
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/home.htm

Ralf Hüls hat auf der grossen Turney alle Helme während der Helmschau fotografiert:
http://teleute.discordia.ch/gallery/v/larp/turney/helmschau/

Wie eine Helmzier am Helm befestigt sein könnte:
http://www.h-u-m-rueegg.li/helmzier3.htm

http://h-u-m-rueegg.li/helmzier6.htm


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