Turnierband
...mehr als nur ein Stück Stoff!
Das Turnierband bietet die Möglichkeit einander während der feierlichen Turniertage kennen zu lernen, indem die Damen einem Ihr unbekannten Ritter Ihr Turnierband für einen Kampf überreicht, oder der Ritter um das Turnierband einer ihm Unbekannten bittet.
Ein Turnierpfand wird einem Ritter von einer Dame verliehen.
Es zeigt an, dass dieser Ritter in der Gunst einer Dame steht und für sie streitet um Sie zu ehren. Es ist ein höfisches Spiels welches am Turnier zwischen Damen und den Rittern stattfindet. Das Gunstband hat nichts mit einer Liebesbeziehung zu tun, sondern deutet zumeist einen keuschen Minnedienst an.
Von Ihm erbeten oder von Ihr überreicht werden kann das Turnierband aus unterschiedlichen Gründen:
* direkt vor oder nach einer besonders hingebungsvollen Tat des Ritters
* bevor er in einen Kampf zieht
* nachdem er ein Minnegedicht vorgetragen hat
* nachdem er die Dame vor Harm bewahrt hat
* um eine Dame kennen zulernen
* um einen Ritter kennen zu lernen.
* um Ihm/Ihr nahe zu sein.
* den Ruhm der Dame zu mehren.
Für wie lange..?
Bei der Übergabe des Turnierpfandes wird auch immer ein Zeitabschnitt genannt für den das Turnierband dem Ritter überreicht wird. Für einen Kampf, 6 Stunden, den heutigen Tag oder sogar die Dauer des ganzen Turniers können Turnierbänder verliehen werden.
Es kam schon vor das eine Dame ihrem Ritter das Band immer wieder für den nächsten Kampf überreicht hatte um Ihm so oft wie möglich nahe zu sein.
Es gilt als äußerst unschicklich Turnierbänder mehrerer Damen zu tragen oder als Dame mehr als ein Turnierband zu verleihen.
Das Turnierband einer Dame kann vom Ritter an unterschiedlichen Stellen getragen werden, jeder Stelle kommt eine andere Bedeutung zu die der Ritter dem Gunstband gibt
* auf dem herzen : gesteht er seine Liebe
* am Arm : er widmet Ihr alle Kämpfe
* am Schwertgriff: er widmet ihr diesen Kampf
Wie sieht nun ein Turnierband aus?
Ein Turnierband ist ein schmales, längliches Stoffband, meist in den Farben der Dame gehalten. Auf diesem mag wohl der Name der Dame eingestickt sein, ihre Initialen, oder ihr Wappen, auf dass die Welt sehen möge dass der Ritter seine Taten um ihrer Gunst Willen vollbringt.
Einem besonderen, schönen Spielansatz in dieser Form bietet das Wappenkleid. Der Schnitt dieser Kleider erlaubt es meist beide mit den Wappen der Dame versehene Ärmel abzunesteln und dem Ritter als Turnierpfand zu überreichen. Diese Gabe gilt als besondere Ehre für den Ritter da es das höchste und keuscheste Turnierband ist welches eine Dame einem Ritter geben kann. Keusch in sofern da der Ärmel durch das Unterkleid vom Körper getrennt ist und die bloße Haut nie berührte. Im Mittelalter war es Brauch das die Ritter sich den Ärmel auf den Schild nagelten, auf unserem Turnier könnte der Ärmel an der Schildfessel befestigt oder am Körper getragen werden.
Der Wert des Turnierbandes!
Das keuscheste Turnierband ist jenes welches sie am Gürtel oder in Ihrer Tasche mit sich trägt. Ein Turnierband muss nicht immer ein Band sein, als solches eignen sich ja fast alle Dinge, die die Frau am Leib trägt. Möchte die Dame ihm also ein Zeichen Ihrer Liebe oder besonderer Wertschätzung überreichen will wählt sie einen Teil Ihrer Kleidung das sie am Körper trägt. Zum Beispiel möchten wir hier Ärmel, Schleier, Schal, Handschuhe, Strumpfbänder nennen. Das Turnierband ist umso wertvoller je näher die Dame es auf ihrem bloßen Fleische getragen hat. Einem Strumpfband, welches sie ja verdeckt unter Ihren Kleidern trägt und der Unterwäsche zugeordnet werden kann ist in jeden Fall ein eindeutiger Hinweis auf das „innige“ Verhältnis zwischen Ihm und Ihr.
Das wertvollste Turnierband wäre demnach das Unterkleid einer Dame welches der Ritter an der Seite auftrennt, sich über die Rüstung zieht und damit seine Kämpfe ausfechtet.
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